Heute ist Freitag. Ich sitze allein an meinem Klavier in der Kirche. Normalerweise hätte ich gestern Abend die Chorproben der New Generation und des Gospeltrain gehabt. Mir fehlen die Chorproben sehr – die vielen unterschiedlichen Menschen, der Trubel rund um die Proben, die vielen Gespräche am Klavier und besonders das Singen: das gemeinsame Singen.
Immerhin habe ich aktuell ein wenig mehr Zeit zum Üben. Ein Lied lässt mich heute nicht los. Ich spiele es schon die ganze Zeit vor mich hin...
Ein Lied, dass ich unheimlich gern singe: „Jesus is the answer“ von Andrae Crouch. Jesus ist die Antwort auf die vielen Fragen in dieser verrückten Zeit.
In der ersten Strophe heißt es da:
If you have some questions in the corners of your mind. And places of discouragement. And peace you cannot find.
Reflections of the past seems to face you every day. But let me tell you this- I know- That Jesus is the way.
Frei übersetzt sagt mir das heute: Wenn du lauter Fragen in deinem Kopf hast; Momente der Entmutigung, und wenn du keinen Frieden und keine Ruhe finden kannst; wenn dich das Nachdenken über die aktuelle Zeit täglich beschäftigt, dann mach dir eines klar: Jesus ist da, will dich unterstützen und dir den Weg weisen.
Und die zweite Strophe:
If there are mountains, and you think you cannot climb. If there the skies are dark and the sun won ́t shine.
In times you don ́t know that the word of is true, but remember my friend. He will do it for you.
Und weiter: Wenn sich vor dir Berge auftürmen und du Sorgen hast, diese nicht mehr bewältigen zu können; wenn der Himmel über dir nur noch dunkel erscheint und für dich die Sonne nicht mehr scheinen möchte.
Gerade in Zeiten, in denen du dich fragst, ob Gottes Wort wirklich gilt, da öffne dein Herz für Jesus, lass ihn zu dir sprechen, dich trösten und dir neuen Mut machen.
Ich möchte dieses Lied mit Ihnen und Euch gemeinsam singen. Oder, wenn ihr nicht gern singen mögt, singe ich es für Euch. Hierzu braucht ihr, brauchen Sie nur das folgende Video anklicken:
https://www.dropbox.com/s/sjkb9y94zir374t/Jesus%20is%20the%20answer.mp4?dl=0
Text und Noten gibt es hier:
Erinnert Sie dieser Text nicht auch ganz stark an das, was Jesus uns im Matthäusevangelium tröstend und Mut machend mit auf den Weg gibt? „Siehe ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt!“ (Mt. 28,20)
Jesus ist da. Er möchte uns begegnen, uns stärken, uns mit seinem Geist erfüllen und uns zum Durchhalten animieren. Es wird die Zeit kommen, und hoffentlich sehr bald, in der wir Corona hinter uns haben und uns alle wiedersehen können. Dann werden wir das Miteinander in den vielen Gruppen unserer Gemeinde, in den Gottesdiensten und überall da, wo wir uns begegnen, noch einmal ganz anders wertschätzen.
Und bis dahin lassen Sie uns nicht verzweifeln und den Mut nicht verlieren. Nutzen wir die Chance, wo möglich das Familienleben viel intensiver zu erleben, als das vielleicht sonst im trubeligen Alltag der Fall ist. Oder nehmen Sie den Telefonhörer oder das Handy mal in die Hand und rufen einen lieben Menschen an, von dem Sie länger nichts mehr gehört haben oder von dem Sie denken, dass er/sie sich sicher über einen Anruf freuen würde. Und geben Sie ihm oder ihr hiermit ein Zeichen, dass man aneinander denkt.
Oder verabreden Sie sich in Videokonferenzen. Die moderne Technik macht das alles ja sehr unkompliziert möglich. Auch so kann man ich vergewissern, dass man nicht allein ist. Oder … oder … oder.
Und da, wo Sie Momente des Alleinseins empfinden, singen Sie ein Lied und falten Sie dann die Hände zum Gebet und teilen Sie all Ihre Gedanken mit Jesus, unserem Freund, Zuhörer und immerwährenden Begleiter.
Gesungen haben wir eben schon. So lasst uns nun beten:
Herr, die Zeiten sind schwierig. Wir fühlen uns isoliert und uns fehlen die Menschen um uns herum – die Familie, die Freunde, die Gemeinde.
Wir bitten dich. Lass diese Krise bald vorüber sein. Und bis dahin lass uns deine Gegenwart spüren. Öffne unsere Herzen und mach uns gewiss: Du bist da! Jeden Tag neu.
Schenke allen Menschen, die sich allein fühlen, andere, die an sie denken. Mach uns kreativ, uns zu begegnen und zu unterstützen, auch wenn wir uns nicht treffen dürfen.
Hab Dank für alle, die sich dort um Menschen kümmern, wo wir selbst gerade nicht helfen können: das Personal in den Krankenhäusern und in der Pflege; oder die Nachbarn, die für andere einkaufen gehen. Stärke sie und schenke Ihnen Kraft, Ihre Arbeit immer mit Elan, Freude und Energie zu tun.
Hab Dank für das Geschenk der Musik. Mach das das (gemeinsame) Singen unsere Herzen anrührt und uns verbindet, wo auch immer wir gerade sind.
Und guter Gott, so viel beschäftigt uns auch ganz persönlich in unseren Köpfen. Dinge, die wir vielleicht auch nicht in Worte fassen können. Aber du hast uns dafür Worte gegeben. Lasst uns gemeinsam beten, wie Jesus Christus es uns gelehrt hat:
„Vater unser im Himmel … Amen.“
Bleiben Sie, bleibt ihr gesegnet, bis wir uns wiedersehen und wieder gemeinsam Singen können. Amen.
Ihr/Euer
Thorsten Mebus