sakarte_1.jpg

 

Tavha-Parish ist Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südafrika (ELCSA) und liegt in Northern-Transvaal im Nordosten Südafrikas im ehemaligen Homeland Venda. Sie besteht aus 7 Predigtstellen mit insgesamt ca. 450 Christen. Der Pfarrer lebt mit seiner Familie in Mashamba, einem der beiden Hauptorte der Gemeinde.

 

 

In unserer Gemeinde wird oft von der Partnergemeinde in Venda geredet. Das kommt aus der Zeit der Apartheid, damals richtete die südafrikanische Regierung überall im Land sogenannte "Homelands" ein. Das waren Gebiete, die den verschiedenen Stämmen als eigenes Land dienen sollten. Venda ist  der Name eines sehr kleinen südafrikanischen Volksstammes, der nicht so bekannt ist wie der Stamm der Zulus. So erhielten die Vendas ihr eigenes Land im Nordosten Südafrikas mit der Hauptstadt Thohoyandou. Aber weil diese "Homelands" von der Apartheidsregierung nicht wirklich unabhängig waren, wurden sie vom Ausland nicht anerkannt.
Nach der Wende 1994 wurde Südafrika in neue Verwaltungsgebiete aufgeteilt und die "Homelands" abgeschafft. So gehört das Gebiet, in dem cie Vendas leben, zur Nordprovinz Südafrikas mit der Hauptstadt Pietersburg.

Die Gegend in der unsere Partnergemeinde liegt ist ziemlich trocken und eignet sich deswegen nicht gut für die Landwirtschaft. Lediglich ein kleiner Teil des Landes wird zum Anbau von Obst genutzt. Die Menschen dort leben meist in traditionellen Rundhütten, allerdings gibt es auch Häuser, die in Deutschland nicht auffallen würden.   

Image 
Image Zwar genießen fast alle Familien den Fluch und den Segen der Elektrizität, aber eine Familie mit fließendem Wasser ist weiterhin eine Seltenheit. Das ist auch der Grund, warum sich das bei uns längst ausgestorbene Plumpsklo noch großer Beliebtheit erfreut und sehr weit verbreitet ist.   

Mit einem Teil der heutigen Tavha Gemeinde verbindet uns seit  über zwanzig Jahren eine Partnerschaft. Da Venda eine ländliche Gegend ist, gibt es dort sehr viele kleine Dörfer, die weit voneinander entfernt liegen und nur durch ungeteerte Straßen miteinander verbunden sind. Die Gemeinde besteht aus den beiden Hauptorten Mashamba und Vleifontein und fünf keineren Teilgemeinden (Sereni, Müpheni, Waterval, Mukondeni und Mufeba). In Mashamba befindet sich eine Kirche, in der die Gottesdienste abgehalten werden. Die Kirche von Vleifontein verlor bei einem Unwetter 1999 ihr Dach und verkommt seitdem. Die Gottesdienste werden in der örtlichen Schule gefeiert. Die Gottesdienste in den anderen Gemeindeteilen finden in Privathäusern statt.

 Image
Kirche in Mashamba

 Image
Gottesdienst in der Schule in Vleifontein

Die Partnerschaft soll der Stärkung der Gemeinden dienen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Auseinandersetzung der ganz unterschiedlichen Kultur von Venda und Deutschland, die sich vor allem beim Umgang mit Zeit, aber auch anderen Dingen manchmal deutlich bemerkbar machte. Die Basis aller Partnerschaft sind jedoch Freundschaften zwischen Menschen und deshalb wird es immer wieder Begegnungsreisen geben, allerdings sollten die in Zukunft einen etwas anderen Charakter haben. Finanzielle Hilfe ist jedoch nicht völlig ausgeschlossen. Aber sie sollte einem klar begrenztem Projekt zugute kommen, dass von beiden Partnern gemeinsam finanziert wird - wie zum Beispiel der Kirchbau in Vyeboom, der von Bad Vilbel mitfinanziert wurde. Wie sich die neue Partnerschaft entwickelt, wird man sehen. Man darf gespannt sein.

 

 

 

 

 

Drucken