06 im Wasser alleAm Sonntag, den 16. Juni feiert die Ev. Christuskirchengemeinde ihren jährlichen Gottesdienst mit Taufen in der Nidda. Dieser besondere „Treffpunkt Gottesdienst“ beginnt wie üblich um 10.30 Uhr in der Christuskirche im Grünen Weg, wird nach Liedern, Predigt und Gebeten dann aber an der Nidda fortgesetzt und beendet. Das Motto ist in diesem Jahr „Taufe auf dem Weg“ und es geht um die vielfältige Bedeutung von Wasser

Neben sechs Konfirmanden haben sich in diesem Jahr noch weitere acht Erwachsene entschieden, auf diese besondere Art und Weise getauft zu werden. Vierzehn Personen – so viele waren es bei einer Niddataufe bisher noch nie. Alle Taufanwärter werden, bevor sie untergetaucht und auf diese Weise symbolisch reingewaschen werden, ein persönliches Bekenntnis ihres Glaubens ablegen.

Dazu passt, dass sie im Vorfeld der Taufe viele Monate lang (fast) alles über den christlichen Glauben gelernt haben: Die einen im Konfirmandenunterricht, die anderen in einem Glaubenskurs, den Pfr. Ingo Schütz anbietet für diejenigen, die in ihrer früheren iranischen Heimat für ihr Interesse am Christentum harte Strafen befürchten mussten. Ein Täufling wird von Pastor Clemens Breest getauft werden und mit seiner Taufe dann zur Freien Evangelischen Gemeinde Bad Vilbel gehören.

„Die intensive Vorbereitung ist eine wichtige Tradition, wenn Erwachsene sich taufen lassen wollen“, so Ingo Schütz. „Auch die Teilnahme an den Gemeindeaktivitäten ist wichtig. Dabei können wir staunen: Die diesjährigen Täuflinge sind sowohl den Gottesdiensten als auch der Mitarbeit in der Gemeinde sehr verbunden. Manchen ‚einheimischen‘ Christen mag das erstaunen, aber gerade diejenigen, die aus anderen Ländern kommen und sich nun frei zu ihren religiösen Überzeugungen bekennen können, werden darin für diejenigen zum Vorbild, die Glauben schon immer als etwas Selbstverständliches erlebt haben.“

Seit 2004 bietet die Christuskirchengemeinde vor den Sommerferien einen Taufgottesdienst in dieser Form an und knüpft damit an die altkirchliche Taufpraxis an, als grundsätzlich nur Erwachsene und nur durch Untertauchen im Fluss getauft wurden. Ebenfalls bereits seit der Zeit der frühen Christen wurde diese Taufform durch die Kindertaufe ergänzt, allerdings ist die Taufe im Fluss in den traditionellen Kirchen Europas weitgehend in Vergessenheit geraten, wird aber aktuell in unterschiedlicher Form wieder entdeckt. In Bad Vilbel kommen dabei die besonderen Gegebenheiten mit der Nähe zur Nidda dieser Taufpraxis besonders entgegen. Neben den Familien der Täuflinge und der Gemeinde sind alle Interessierten eingeladen, dieser besonderen spirituellen Tauferfahrung beizuwohnen.

Der Gottesdienst wird geleitet von Pfarrer Dr. Klaus Neumeier und musikalisch außer von der Orgel auch von einer der Gemeinde-Gottesdienstbands gestaltet. Gesungen werden daher auch moderne christliche Lieder.

Tags: Treffpunkt Gottesdienst, Niddataufe

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